„Born on the 4th of July“ (US-Unabhängigkeitstag), aufgewachsen in München, bekennender Weltbürger und Agnostiker.
Klaus Heller

Vita – die Unvollendete
Vielseitige Ausbildung
Klaus Heller verlässt das Luitpold-Gymnasium in München. In den folgenden Jahren qualifiziert er sich zum staatlich geprüften Krankenpfleger, Rettungssanitäter und Fallschirmsprunglehrer. Neben seiner Leidenschaft für den Fallschirmsport erkundet er verschiedene Berufe und wird Hubschrauberpilot, Journalist, Fotograf, Freifallkameramann, Filmproduzent, Autor und Verleger.
Nahtoderlebnis
Am 9. September 1973 entgeht Klaus Heller bei einem Fallschirmsprung über Mühldorf am Inn nur knapp dem Tod. Bei der Auslösung des Fallschirms in 900 m Höhe löst sich auch der linke Haupttragegurt. So kann sich die Kappe nicht entfalten. Heller rast an einem laut flatternden Stofffetzen mit hoher Geschwindigkeit der Erde entgegen. Heller weiß: Nun den Reservefallschirm zu öffnen würde seinen sicheren Tod bedeuten, denn die Reservekappe würde sich mit dem Gewirr aus Tragegurten, Fangleinen und Stofffetzen der Hauptkappe verwickeln. Zuerst muss auch der rechte Haupttragegurt gelöst werden. Doch das Trennsystem versagt. Heller sieht, wie der Fluss unter ihm und die Kühe auf der Weide daneben rasend schnell größer werden. Ein zweites Mal versucht er vergeblich, den rechten Haupttragegurt zu trennen. Erst beim dritten Mal und unter Bündelung all seiner Kräfte gelingt die Trennung. Heller nimmt sofort Rückenlage ein und aktiviert den damals auf der Brustseite angebrachten Reserveschirm. Der Reservecontainer öffnete sich sofort und gibt den kleinen, weißen Rettungsschirm frei. Der liegt nun auf Hellers Bauch ohne sich zu entfalten. In Bruchteilen von Sekunden läuft Hellers bisheriges Leben vor seinem inneren Auge ab. „Das war´s jetzt“, denkt das Unterbewusstsein. „Nein, das darf es noch nicht gewesen sein!“, denkt Heller und katapultiert den regungslosen Rettungsschirm mit einem kräftigen Stoß in den Luftstrom. Ein lauter Knall und der Notschirm ist offen. Heller schießen Tränen in die Augen. Er hängt 50 m über dem Fluss. Durch kräftiges Herunterziehen der vorderen Tragegurte manövriert Heller den nicht mit Steuerleinen ausgestatteten Reserveschirm an den Rand der Isen. 50 Meter! Das ist genau 1 Sekunde im freien Fall!
Selbstportrait im freien Fall
Klaus Heller gelingt ein außergewöhnliches Selbstportrait. Nach zwei Fehlöffnungen, bei denen jeweils eine Kamera im Fallschirm einpackt war, installiert er beim dritten Versuch nur einen Flaschenzug (rote Leine) und zieht die bis dahin in der Hand gehaltene Kamera samt Fernauslösekabel nach der Öffnung in die Fallschirmmitte hoch.

Lehrbuch-Autor
Klaus Hellers Expertise im Fallschirmsport manifestiert sich in seinem ersten Buch „Fallschirmspringen für Anfänger und Fortgeschrittene“. Das im Nymphenburger Verlag veröffentlichte Lehrbuch wird über 30 Jahre lang zum Standardwerk für angehende Fallschirmspringer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Um der rasanten Entwicklung des Fallschirmsports gerecht zu werden, aktualisiert Klaus Heller das Buch in fast jeder der sieben Auflagen (bis 2008) umfassend.
„Hang Load“-Pionier
Klaus Heller reist nach Kalifornien, wo er am 1. Juni 1980 in Taft einen spektakulären Stunt organisiert und fotografiert: Die erste „Hang Load“ mit 12 Fallschirmspringern auf dem Dach einer Twin Beech (Beechcraft Model 18), während das Flugzeug fliegt. Heller sitzt einmal selbst auf dem Dach und fliegt zweimal in einer Cessna 182 nebenher, um das Ereignis zu dokumentieren. Das Timing muss exakt passen, die Cessna zunächst 400 m über der schnelleren Twin Beech anfliegen, beim Ausstieg des ersten Springers im Sturzflug Geschwindigkeit aufnehmen – dabei spreizt sich Heller mit allen Vieren in den offenen Türrahmen – um dann für etwa 30 Sekunden in Fotoposition zu gelangen.

BASE-Jump-Pionier
Klaus Heller wagt am 5. Oktober 1982 einen Sprung in die Geschichte: Von der Kochertalbrücke bei Heilbronn springt er als erster Mensch in Deutschland mit einem Fallschirm von einem festen Objekt – ein BASE-Jump, der neue Maßstäbe im Fallschirmsport setzt. Der Stern berichtet in seiner Ausgabe Nr. 46 vom 11. November 1982 ausführlich über dieses Ereignis.

Sprung vom Olympiaturm
Klaus Heller produziert am 12. Juni 1984 mit 4 Kamerateams und weiteren 2 festinstallierten Kameras den Film „Sprung vom Münchner Olympiaturm“. Der Sprung wird von seinem Freund und Springerkollegen Rainer Nowak durchgeführt und in Joachim Fuchsbergers Show „Auf Los geht’s los“ vor einem Millionenpublikum ausgestrahlt. Die spektakulären Aufnahmen sorgen für Furore und werden monatelang in der Presse diskutiert.
Erster Alleinflug
In Florida absolviert Klaus Heller am 10. November 1988 seinen ersten Alleinflug mit einem Hubschrauber vom Typ Bell-47D. Die Strecke führt ihn von Clearwater nach Sarasota-Bradenton und zurück.

Begegnungen in Rio
Klaus Heller reist Ende der 1980er-Jahre mehrfach nach Rio de Janeiro, wo er den englischen Posträuber Ronnie Biggs und den deutschen Konsul Hans-Hermann Weyer begleitet. Seine journalistische Tätigkeit finanziert ihm auch Exkursionen in die Nebenarme des Amazonas ab Manaus.
Weltreise
Klaus Hellers erste Weltreise führt ihn unter anderem nach Indien. In Varanasi erlebt er eine beeindruckende Bootsfahrt auf dem Ganges.

Hochzeit in Las Vegas
Klaus Heller heiratet am 1. Mai 1990 seine Freundin Gabi in Las Vegas. Zur Feier des Tages chartert Klaus einen Hubschrauber (Bell 206 Jet Ranger) und fliegt – selbst am Steuerknüppel – seine frisch angetraute Braut über den Strip, den Hoover Dam und in den Grand Canyon.

Filmprojekte in Rumänien
Klaus Heller fliegt kreuz und quer durch Rumänien. Mit einer Sondergenehmigung für Außenlandungen bei Tag und Nacht dreht er zwei Filmprojekte.

Geburtstagsrundflug
Klaus Heller feiert seinen 50. Geburtstag mit einer ganztägigen Rundflug-Aktion im Großraum München. Mit einem Bell-206-LongRanger nimmt er Freunde, Bekannte und Nachbarn mit auf einen unvergesslichen Flug.
Kontraste in Panama
In Panama erlebt Klaus Heller einen besonderen Kontrast: Er hebt mit dem Hubschrauber vom Dach eines Hotels in Panama City ab und landet 20 Minuten später bei den Emberá-Indios, die ohne Strom, TV und Handy im tiefsten Dschungel an den Flusswindungen des Río Chagres glücklich und autark wie vor 200 Jahren leben.

Costa Rica und Panama
Costa Rica und Panama werden zu Klaus Hellers Lieblingsreisezielen. Er bereist die Länder regelmäßig, um unter anderem seine Reiseführer zu aktualisieren. Zwischendurch führen ihn Reisen nach Asien, vor allem nach Thailand und Vietnam.
Zweite Weltreise
Anlässlich ihres 33-jährigen Hochzeitsjubiläums begeben sich Klaus Heller und seine Frau Gabi auf eine zweite Weltreise mit Stationen in Singapur, Sydney, Wellington, Bali, Buenos Aires, Montevideo und dem Highlight: Fiji.